in Oberthal
Wer hat Spaß an Spielen im Wald, Lagerolympiade, Nachtwanderung, Sport, Küchendienst, Nachtwachen…? 52 Kinder und Jugendliche aus Wackernheim mussten bei dieser Frage nicht lange überlegen und so war das TSV-Zeltlager innerhalb von 2 Tagen restlos ausgebucht.
Bereits zum dritten Mal war Oberthal
im Saarland unser Ziel und wie in den Vorjahren verbrachten wir dort
zwei tolle Wochen. Der Fuchs, der uns noch letztes Jahr schlaflose
Nächte bereitete hatte zum Glück das Weite gesucht und als Ersatz ein
Hängebauchschwein geschickt. Nachdem Olli diesem direkt nach unserer
Ankunft aber unsere friedlichen Absichten glaubwürdig versichert hatte,
gab es in dieser Richtung keine weiteren Konflikte. Pünktlich zu Beginn
des Zeltlagers stellte sich der Sommer ein und somit konnten alle
geplanten Aktivitäten auch durchgeführt werden. Gleich am ersten Tag
begann die Lagerolympiade mit dem gefürchteten Holzhol-Spiel, das wie
immer dafür sorgte, dass wir uns darum in den verbleibenden Tagen nicht
mehr beschäftigen mussten sondern den nachfolgenden Gruppen sogar noch
einen Vorrat hinterlassen konnten. Die Vorräte mussten natürlich in den
folgenden Tagen noch in entsprechende Form und Größe gebracht werden,
was unter Anleitung vom alten Holzmichel (Ja, den gibt’s noch!) auch
gelang. In den kalten Nächten der ersten Woche sorgte das Lagerfeuer für
die nötige Wärme, an den heißen Tagen suchten einige Abkühlung im Bostalsee,
der etwa 4km von unserem Lager entfernt ist. Wem der Weg zu weit war,
der konnte im Lager bei verschiedenen Bastelangeboten entspannen, sich
bei Kartenspielen „stressen“, den Bolzplatz, den Spielplatz oder das
Beachvolleyballfeld umpflügen oder einfach nur faulenzen. Anstrengender
wurde es bei den traditionellen großen Waldspielen. Sowohl bei der
Schatzsuche als auch bei der Postenrallye geht es darum im Wald nicht
nur den richtigen Weg zu finde sondern dabei auch allerlei Aufgaben zu
lösen. Zufällig vorbeikommende Wanderer wundern sich schon Mal, wenn
plötzlich ein fröhliches Weihnachtslied durch den Wald klingt und eine
Gruppe Kinder mit glänzenden Augen unter einem schön geschmückten
Tannenbaum auf die Bescherung wartet. Aber auch sportlich geht es bei
diesen Spielen zu – die so genannte Power-Postenrallye gibt den Älteren
die Gelegenheit sich einmal so richtig auszutoben.
Nicht ganz so
anstrengend aber ebenso lustig geht es bei der Lagerolympiade zu, die
sich über drei Tage hinzog. Am Start waren berühmte Teams wie die
„Spookies on Earth“, „die Sachsen Luder“, „die
Paologiggolosaussantadomingo“; „Simply die Besten“, „Don’t Stopp-Döner
Kebap“ und natürlich die späteren Sieger „die Würstchen“, die schon zu
Beginn mit ihrer Chartreifen Hymne „Worscht“ ihre Favoritenstellung
untermauerten. Wasserstaffel, Schuhspiel, Unterwassertischtennis und
Zielfrisbeewerfen sorgten für viel Spaß vor allem bei den Zuschauern
aber auch Kreativität war gefragt und wurde geboten: Fußball für Blinde
hatte hier nichts mit der Nationalelf zu tun, surreales Theater mit
Onkel Felix aus Marokko war ebenso zu bestaunen und wenn demnächst der
Herzblatthubschrauber über Wackernheim kreist – wundert euch nicht, das
muss so sein!
Ein Höhepunkt des Zeltlagers ist jedes Jahr die
Nachtwanderung mit Mutprobe. Auch dieses Jahr hatten sich die
Erschrecker wieder einiges einfallen lassen, was den Puls der Teilnehmer
nach oben steigen ließ; dennoch kamen alle gesund und am Stück zurück
ins Lager. Das war auch wichtig, denn auch nachts hieß es aufmerksam zu
sein. Viele Überfaller hatten sich angekündigt, die uns unseren
wunderschönen Banner klauen wollten (Die Taktik, den eigentlichen
Bannermast im Wald zu lassen und eine Fälschung aufzustellen erwies sich
als wenig wirkungsvolle Abschreckung) und das sollten die Nachtwachen
natürlich verhindern. Aber es ist gar nicht so einfach wachsam zu sein,
wenn man nach 2 -3 Stunden Schlaf um 3 Uhr früh noch mal aus dem warmen
Schlafsack geholt wird! Doch nichts ist unmöglich im Zeltlager und so
gelang es selbst einer Bande von hochtechnisierten (Walky-Talkies, Beil –
na ja, wenigstens theoretisch) Profidieben (ehemalige Zeltlagerer, die
mit dem Gelände vertraut waren) nicht, das begehrte Stück in ihren
Besitz zu bekommen. Unerschrocken klammerten sich die Wächter solange an
den bereits vom Mast gelösten Banner bis Verstärkung kam und die
„Diebe“ flüchten mussten.
Was war sonst noch los? Die allabendliche
Kappenverleihung, bei der die Highlights des Tages resümiert werden
wurde dank der eleganten Kreation dieses Jahr zur Blauhelmmission und
manch einer riss sich geradezu darum, auch einmal einen der begehrten
Hüte zu bekommen und sei es, um der Welt öffentlich kundzutun, dass man
„de Bleedste“ ist.
Auch ganz neue Betreuer waren dieses Jahr mit und
wie das halt so ist mussten sie am Ende des Lagers bei einer
Betreuertaufe ihre Tauglichkeit unter Beweis stellen. Erkennen sie die
Kinder an der Stimme, an Kleidungsstücken? Was sind ihre Stärken, woran
müssen sie noch arbeiten? All das wurde getestet und schließlich konnten
Katharina, Olli und Herr Bert in den Stand der Betreuer übernommen
werden.
Die Aktivitäten kosteten natürlich viel Kraft und so war es
nur gut, dass unserer Köchinnen bestens für das leibliche Wohl sorgten;
die verzehrten Mengen lassen darauf schließen, dass Petra und Agnes den
Geschmack der Teilnehmer getroffen haben. In ihrem Kochzelt „de luxe“
fühlten sie sich sichtlich wohl. Gerüchte, dass sie durch einen
Zaubertrank, den sie per Kelle zu sich nahmen zu überirdischen Kräften
gelangten, die sie die Strapazen ertragen ließen, kann ich an dieser
Stelle nicht bestätigen.
Teilweise erschreckend brave Kinder und ein
gut funktionierendes Team reichen noch nicht aus, um ein Zeltlager
gelingen zu lassen. Ein großes DANKE SCHÖN geht deshalb an dieser Stelle
an: Ditmar Kloos
für den LKW, Harald Nöth fürs Abholen, Familie Anspach fürs Lagern der
Zelte, Martin, Mario, Michael und Nico für die Aufbauhilfe und an die
vielen helfenden Hände, die uns nach der Ankunft in Wackernheim beim
Entladen geholfen haben.
Besondere Grüße senden wir an Hedwig, Gerda,
Maria, Bad Bert Barthen, Susan, Killer, Olga den Psychologen von
nebenan (Drogen sind verlogen!), alle Oli-Betreuer und die drei dicken
Freunde!
Bis nächstes Jahr, das Team 2004:
Doris Jaenicke,
Angela Schubowski, Katharina Wolf, Agnes Busch, Petra Schrimb, Christian
Just, Oliver Kneip, Tobias Ludwig, Herbert Barthen und Arno Zimmer