(Redaktionelle Mitarbeit: Ursula Hammer, Friedhelm Anspach, Andreas Degen, Otfried Herrmann, Peter Richter, Georg Speth, Ludwig Vogt aus dem Jahre 2008)
Bereits in den Fünfziger und verstärkt in den Sechziger Jahren wandelte sich die Struktur bei den Sporttreibenden. Die Zahl der Menschen, die aus Altersgründen aus dem regulären Wettkampfbetrieb sei es Fußball, Turnen oder Leichtathletik ausschieden, die aber gerne weiter sportlich tätig bleiben wollten, wurde immer größer. Auf der anderen Seite stieg die Zahl der Männer und Frauen, welche gerne Sport treiben wollten, aber nicht an einem auf Wettkampf ausgerichteten Trainingsbetrieb teilnehmen wollten. Für alle diese Menschen war im damals dominierenden Sportvereinstyp kein Platz.
Der Deutsche Sport Bund (DSB) registrierte diese Entwicklung mit zunehmender Deutlichkeit. Immer klarer wurde erkennbar, dass der Sport und hier besonders die Sportvereine über die Aufrechterhaltung des Wettkampfbetriebes hinaus eine allgemeine gesellschaftspolitische Aufgabe zu erfüllen hatten. Diese Erkenntnis wurde in ein Programm umgesetzt.
Der DSB fasste folgenden Grundsatzbeschluss:
„Der Deutsche Sportbund sieht in Turnen, Spiel und Sport einen wichtigen und ausbaufähigen Faktor des modernen Freizeitlebens, der über die Erhaltung der biologischen Substanz des Volkes von der Jugend bis ins Alter hinein zur ganzheitlich-menschlichen Erfüllung entscheidend beizutragen vermag. Neben den bisher bewährten Formen des Übungs-, Trainings- und Wettkampfbetriebes der Vereine und Verbände ist ein zweiter Weg aufzubauen, der dem Erholungs-, Spiel- und Sportbedürfnis breiterer Bevölkerungsschichten entspricht“.
Der Begriff „Zweiter Weg“ war damit geboren.
Einige Anwohner der Straße „Rheinblick“ in Wackernheim begannen bereits 1967 aktiv Leichtathletik zu betreiben. Man traf sich sonntags vormittags auf dem Sportplatz an der Chaussee, um vor allem den Disziplinen Laufen, Hochsprung, Speerwurf, Kugelstoßen, Diskuswerfen nachzugehen. Nach solchen Übungen gab es auch schon mal ein kleines, lockeres Ballspiel. Im Folgejahr wurde dieser Freizeitsport auf dem Sportplatz intensiviert und es kamen weitere Interessierte dazu. Im Herbst stellte sich für diese Gruppe die Frage nach einer Trainingsmöglichkeit für den anstehenden Winter. Peter Richter erkundigte sich, ob die Turnhalle des Turnvereins im Dorf genutzt werden könnte und es stellte sich heraus, dass diese über die ganze Woche mit Turnen und Tischtennis belegt war. Bürgermeister Sauer wusste Rat und bot zur Nutzung die Schulturnhalle an.
Es kam dann im Jahre 1968 während des 10-jährigen Jubiläums des damaligen VfB bei einem Fußballspiel zu Gesprächen mit Vorstandsmitgliedern. Vereinsinterne Beratungen führten schließlich dazu, dass der Vorsitzende des VfB Georg Speth die Empfehlung aussprach, die Mitglieder der sonntäglichen Sportgruppe sollten doch dem VfB beitreten und als „Zweiter Weg“-Gruppe allen Freizeitsportlern in Wackernheim ein regelmäßiges Übungsangebot anbieten. Bereits wenige Wochen später wurde die Abteilung „Zweiter Weg“ innerhalb des VfB gegründet und Peter Richter wurde Abteilungs- und Übungsleiter.
Die Gruppe – zunächst nur Männer – traf sich dann am Donnerstagabend zu ihren Spiel- und Gymnastikübungen in der Schulturnhalle. Zu einer dieser Übungsstunden wurde Sigurd Schüler von seiner Frau Christa begleitet, die sich mal ansah, welche verschiedenen Disziplinen die Männer da absolvierten. Christa Schüler hatte mit einigen weiteren Frauen im Dorf ebenfalls Interesse an regelmäßiger Gymnastik. Innerhalb weniger Tage war geklärt, dass auch die Damen in die Abteilung des Zweiten Weg übernommen werden und so konnten die Frauen mit Christa Schüler als Übungsleiterin ihre regelmäßigen Gymnastikstunden ebenfalls in der Schulturnhalle durchführen.
Damit war Sport für „Jedermann / -frau“ in Wackernheim endgültig etabliert.
Wie vielfältig sich die verschiedenen Gruppen von Ende der 60er Jahre an innerhalb des VfB und nach der Fusion im TSV Wackernheim entwickelten, wird im folgenden anhand der Namen der Abteilungs- und Übungsleiter chronologisch dargestellt.
1968: Peter Richter gründet den Zweiten Weg innerhalb des VfB und leitet die Gymnastikgruppe der Männer. Einige Monate später beginnen die Damen mit ihrer sportlichen Betätigung unter ihrer Übungsleiterin Christa Schüler.
1969: Ursula Hammer übernimmt als Übungsleiterin die Gymnastikgruppe der Damen und gründet mit einigen Interessierten Anfang der Siebziger Jahre den „Lauf-Treff“ (auch Trimm-Trab, später Jogging genannt).
1973: Fusion von VfB und TV zum TSV Wackernheim. Im selben Jahr erfolgte die Gründung der Wanderabteilung mit Abteilungsleiter Herbert Klippel. In den darauffolgenden Jahren fanden fast jeden Monat Wanderungen statt, die in die nähere Umgebung – jedoch auch in den Rheingau, Hunsrück, Odenwald und Pfälzer Wald führten. An diesen Wanderungen nahmen häufig mehr als 50 Personen teil. Sie wurden oft als Nacht- oder Frühwanderungen durchgeführt. In den Jahren 1974 und 75 wurde jeweils eine 8-tägige Herbstfahrt nach Steinegg in Südtirol unternommen und dort bei schönen Wanderungen die Südtiroler Landschaft erkundet. Dabei durften Fahrten durch die Dolomiten und nach Venedig natürlich nicht fehlen. Herbert Klippel war damit sozusagen der „Entdecker“ von Steinegg und dort hin finden jährlich bis heute Fahrten von Wackernheimer Wanderbegeisterten statt (siehe „Vereinschronik Fußball“ in diesem Heft!). Herbert Klippel führte den TSV von 1991 auf 92 als 2. Vorsitzender, in der Interimszeit zwischen den Vorsitzenden Heinrich Weiand und Friedhelm Anspach. Er war eine der treibenden Kräfte für Erweiterungs- und Umbauten in der vereinseigenen Halle. Darüber hinaus machte sich Herbert Klippel während der Zeit der unterschiedlichsten Baumaßnahmen in der Funktion als Chef der Baukasse des TSV besonders verdient.
1974: Ute Lammenett wird Übungsleiterin bei der „Trimm-Trab-Gruppe“.
Die Gymnastikgruppe der Männer ist in diesem Jahr auf über 30 Sporttreibende angewachsen, so dass die Gruppe geteilt werden muss. Die zweite Gruppe unter der Leitung von Ludwig Vogt trifft sich nun freitags.
1976: Auch bei den Damen kommt eine Dienstags-Gruppe neu hinzu, welche von Inge Carius geleitet wird.
1977: Rudolf Boender und Rudolf Hammer organisieren die erste Ski-Freizeit des TSV am Arlberg in Österreich. In den Folgejahren bis 1994 fanden die Ski-Freizeiten regelmäßig statt und ab 1979 leitet Rudolf Hammer diese allein.
Ab 1979 führt die Gymnastik-Gruppe der Männer mit ihrem Übungsleiter Ludwig Vogt regelmäßig jährliche Ausflugsfahrten durch, an denen auch die jeweiligen Partner teilnehmen. Die Reiseziele waren: Bremen, München, Pfälzer Wald, Elsass, Trier, Bodensee, Kaiserstuhl und Daix (Partnergemeinde von Wackernheim in Burgund/Frankreich). Fahrer in all den Jahren war Gerhard Porth und besonderer Dank gilt Herbert Küsgens, der diese Fahrten besonders förderte.
1981: Herbert Klippel übergibt den „Wanderstab“ an den neuen Wanderwart Claus-Peter Rathje und dieser kann im gleichen Jahr einige aus dieser Gruppe für den „Orientierungslauf“ begeistern. Die Orientierungsläufer bleiben aktiv bis 1997 und nehmen an verschiedenen Wettbewerben teil (siehe unten!).
1988: Inge Carius kann einige Interessierte für Yoga begeistern. Die neue Gruppe findet regen Zuspruch mit ihren Konzentrations-, Atem- und Bewegungsübungen.
Etwa ab 1990 fanden sich einige Paare mit ihren kleineren Kindern zu einer Eltern-Kind-Wandergruppe zusammen. Meistens sonntags spazierten sie durch die Wackernheimer Gemarkung; abschließend traf sich die Gruppe zum gemeinsamen Ausklang bei „Kaffee- und Kuchen“ in der Turnhalle. Einige Jahre verbrachten sie gemeinsame Herbstferien im Bayerischen Wald, Pfälzer Wald und in Steinegg / Südtirol. Sechs Familien aus dieser Eltern-Kind-Gruppe fuhren mehrmals in das Altmühltal und unternahmen dort schöne Fahrrad-Touren.
Bei der Gymnastikgruppe der Damen gibt es vor der Wintersaison 1990/91 einen Übungsleiterwechsel von Ursula Hammer zu Andrea Schrimb. Ursula Hammer war somit über zwanzig Jahre an dieser Stelle ehrenamtlich tätig!
1992: Eine Senioren-Gymnastikgruppe tut sich auf und wird von Herbert Fournell als Übungsleiter betreut; wegen abnehmender Beteiligung löst sie sich aber bereits drei Jahre später wieder auf. Im gleichen Jahr findet sich eine neue Gruppe aus Frauen und Männern mit „Bewegungsspielen“ zusammen: Diese neue Gruppe „ER + SIE“ wird von Alfred Rothauer geleitet. Ebenfalls 1992 gründet sich eine Volleyball-Mannschaft für Erwachsene und auch für Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren gibt es ein Trainingsangebot; Leiter dieser beiden Gruppen wird Dr. Bernd Zimmer und die Volleyball-Jugendlichen übernimmt ab Herbst 1996 als Übungsleiter Markus Nieß. Wanderungen der Breitensportgruppe der Männer wurden ab 1996 von Dieter Beck organisiert. Folgende Ziele wurden angesteuert: Schwäbische Alb, Rheinhöhenweg von Oestrich-Winkel bis Kaub, Dahner Felsenland und die Fränkische Schweiz.
In der Wintersaison der Jahre 1993 und 94 finden die Ski-Freizeiten im Berner Oberland unter Leitung von Peter Richter statt.
Für die Jahre 1994/95 wird Siegfried Just Abteilungsleiter Zweiter Weg – inzwischen Abteilung „Breitensport“. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Peter Richter diese Abteilung geführt, und er war Übungsleiter für eine der beiden Männer-Gymnastikgruppen. Er engagierte sich mithin ehrenamtlich ein Vierteljahrhundert für den Breitensport im TSV!
1994: Sonja Simantke wird neue Übungsleiterin für Yoga und Bewegungsmeditation.
1995: Wieder eine neue Gruppe! Es gründet sich eine Badminton-Mannschaft unter der Leitung von Jörg Weiand, welcher im gleichen Jahr die Abteilungsleitung „Breitensport“ von Siegfried Just übernimmt.
1996 gibt es einige Veränderungen in der Gymnastikgruppe der Männer. Neue Übungsleiter werden Karl-Heinz Gauss und Klaus Görisch Ab dem Jahr 2000 bis heute wird die Übungsleitung von Heinz Flegler übernommen. Besondere Erwähnung verdient Georg Speth, der sich über viele Jahre für den Erhalt der Breitensportgruppe Bewegungsspiele Männer engagiert hat. Von 1974 bis 1996, mithin 22 Jahre lang hatte Ludwig Vogt diese Gymnastikgruppe als Übungsleiter ehrenamtlich betreut. Neben seinen Verdiensten um den Fußball im TSV hat Ludwig Vogt damit auch beim Breitensport als Übungsleiter in hervorragender Weise gewirkt!
1997: Steffi Hamm wird Abteilungsleiterin für den Breitensport und bleibt dies bis 2007. Auch sie war damit ein Jahrzehnt engagiert auf diesem Posten!
Ab 1997 wird im TSV ein Tanzkurs angeboten. Ein kleiner Kreis trifft sich mit dem Leiter J. Wirbelauer bis etwa 2000 und ab 1998 kommt als zusätzliche Tanztrainerin R. Yafka hinzu.
2001: Neue Übungsleiterin der Damen-Gymnastikgruppe bis heute wird Angela Rotter. In Anlehnung an Pilates, eine allgemein bekannte Methode, kommt es unter ihrer Leitung zu Übungen, bei denen Kontrolle und Konzentration, die bewusste Atmung, Bewegungsfluss, Entspannung und Koordination, die Stärkung der Muskulatur und eine erhöhte Körperwahrnehmung besonders herausgearbeitet werden. Andrea Schrimb war von 1990/91 bis 2001 und damit auch ein Jahrzehnt als Übungsleiterin im Einsatz! Ab 2001 bildet die Volleyball-Gruppe eine Spielgemeinschaft mit Heidesheim. Übungsleiter ist nun Werner Luzius von der TSG Heidesheim – und diese Gruppe nennt sich von da an „Obbe un unne“ (mit Obbe sind im Dialekt die Wackenumer, mit Unne die Haaresumer und gleichzeitig die Zuspielarten „Pritschen“ und „Baggern“ gemeint) – eine schöne Idee, diese Namensfindung!
Seit 2005 ist Carsten Dengler-Nauth Ansprechpartner der Volleyballer für den TSV-Vorstand in Wackernheim; Trainer bleibt weiterhin Werner Luzius. Im gleichen Jahr wird Bernhard Heller Übungsleiter für Badminton und dieses Amt nimmt er bis Frühjahr 2008 wahr. 2005 wird Andrea Wollenberg bis heute zusätzliche Übungsleiterin für Yoga.
2006: Es gibt wieder eine neue Gruppe „Miniball und Leichtathletik für Kinder von 6-9 Jahren“ unter der Leitung von Susanne Klausmann. Bedingt durch den Wegzug der Familie Klausmann aus Wackernheim hat die Gruppe sich seit Mitte 2007 leider nicht mehr zu den Leichtathletikübungen treffen können – ein/eine neue(r) Übungsleiter/in wird dringend gesucht!
Bei der Gymnastikgruppe der Damen kommt als weitere ÜL Corina Ratzel dazu, die sich im wöchentlichen Wechsel die Leitung mit Angela Rotter teilt.
2007 übernimmt Andreas Degen die Abteilungsleitung „Breitensport“ von Steffi Hamm.
Es gab einen Tai-Chi-Kurs und seit einigen Jahren immer wieder sporadisch Nordic-Walking-Kurse, bei denen Corina Ratzel den Übenden die Grundlagen näher brachte.
Taekwondo, diese aus Korea stammende Kampfsportart, wird ab dem Jahr 2003 angeboten und ist seit 2006 mit über 60 begeisterten Kämpferinnen und Kämpfern zu einer eigenen Abteilung des TSV geworden.
Als besonderes Ereignis bleibt festzuhalten: Der TSV Wackernheim gehörte 1981 zu den ersten Vereinen überhaupt, die den Orientierungslauf in Rheinhessen einführten. Zu Beginn beteiligten sich vornehmlich die Familie Rathje und Hans Hamm mit viel Freude bei Wettkämpfen in heimischen Gefilden, bis besonders die Rathje’s die Wettkampfziele noch weiter steckten. Die Wackernheimer standen sogar bei Deutschen Meisterschaften oder Bestenkämpfen häufig auf dem Siegertreppchen und machten so den TSV bundesweit bekannt. Spezialität waren die Langstrecken- und Nachtmeisterschaften. 1986 wurden Jan Rathje und 1988 seine Schwester Sonja beste Deutsche in seiner/ihrer Klasse! Jan und Ilka Rathje gewannen 1992 ihre Klassen und der Familien-Senior Claus Rathje wurde 1991/92 bester Deutscher in der nächtlichen Variante. Nicht nur in Deutschland wurde gelaufen. Bei zahlreichen großen Mehrtage-Läufen in 13 Staaten Europas bis hin zu den Senioren-Weltmeisterschaften auf Tasmanien und in den USA mit stolzen Ergebnissen im Mittelfeld konnten die Rathje’s glänzen.
An dieser Stelle soll auch erwähnt werden, dass 1974 in der Turnhalle eine Veranstaltung mit dem Mürrener Jodelclub (Berner Oberland / Schweiz) statt fand, wo Alphornbläser und Fahnenschwenker das Publikum bestens unterhielten. Kontakte zwischen Mürrener und Wackernheim Familien, bei denen die Schweizer untergebracht waren, existieren zum Teil heute noch.
Die Übungen im Breitensport fanden oft ihren Ausklang in geselliger Runde wo ein Glas Bier oder auch mal ein „Gespritzter Wein“ nicht fehlte. Dabei wurden auch gesellschaftspolitische oder kulturelle Themen angesprochen und teilweise heftig diskutiert. So ist das eben beim Sport – auch das „Freizeitvergnügen“ gehört unabdingbar dazu und bei den Wackernheimer Breitensportlern ist es bis heute so Brauch. So gab es auch einige Jahre gemeinsame Vatertagsfeiern mit dem Carneval-Club Wackernheim (CCW) auf dem Rabenkopf. Die Gymnastikgruppen, sowohl Männer wie Frauen nahmen mehrmals am „Volksradfahren“ des Radsportvereins Appenheim teil; einige Jahre war die Wackernheimer Fahrrad-Gruppe zahlenmäßig die stärkste Formation bei diesen Treffen. Aus diesen Interessierten entstand auch im Rahmen des alljährlichen Sportfestes des TSV im September eine „Fahrrad-Rallye“, an der in manchen Jahren bis zu 80 Personen teilnahmen. Aus der Frauengymnastik-Gruppe heraus gab es viele Jahre das Feiern vom „Schwerdonnerstag“, also am Donnerstag vor der Fastnacht das närrische Treiben der „Alt-Weiber“ und viele Frauen verabredeten sich zusätzlich zu Kostüm-, Masken- oder Lumpenbällen. Dabei wurde den Männern natürlich „ordentlich eingeheizt“ und auch mal der Schlips abgeschnitten.
Eine ganz außergewöhnliche Geschichte aus dem TSV soll hier für die Vereinschronik festgehalten werden zu dem alten Spiel „Pickkernsches“
Zitat aus der Zeitschrift „Sport in Rheinhessen“ / Text von Thorsten Weiand:
„Als der Wackernheimer Turn- und Sportverein alte Wackernheimer Spiele an einem TSV-Sportfest wieder aufleben ließ, konnte keiner ahnen, dass eines davon in aller Welt bekannt werden würde. Vom 24. bis 28. Juni 1992 fand in Bonn das „Erste Internationale Festival der Sportkulturen“ statt. Die ganze Welt traf sich dort und die Wackernheimer waren dabei!
Sinn des Festivals war, die vielen verschiedenen, wenig bekannten Sportarten, die es auf unserem Erdball gibt, zusammenzuführen und die Kulturen dieser Welt kennen zu lernen. Ein riesiges farbenfrohes Fest entwickelte sich in den Bonner Stadtteilen und in den Rheinwiesen, Zehntausende waren dort an einem strahlenden Sonntag zusammengekommen. Acht junge Frauen und Männer vom TSV hatten die Ehre, den Landessportbund Rheinland-Pfalz in Bonn zu vertreten. Die Regeln von „Pickkernsches“ waren von Thorsten Weiand aufgeschrieben und an den Landessportbund geschickt worden und als dann die Einladung zu dem Treffen in Bonn kam, wurde unter seiner Leitung ein Team junger Sportler vom TSV aufgestellt, dem weiter angehörten: Agnes Busch, Carola Hammer (jetzt verh. Weiand), Andrea Schrimb, Petra Zimmer (jetzt verh. Rudorf), Christian Just, Markus Weiand und Arno Zimmer. Sie trainierten einige Wochen intensiv und wurden wegen des überregionalen Interesses an dieser Veranstaltung sogar vom SWR sowohl im Fernsehen als auch im Rundfunk interviewt.
In Bonn erlebten die acht jungen Wackernheimer dann ein aufregendes Wochenende. Tänze aus Burkina Faso, reitende Bogenschützen aus Japan, Spiele wie Sepak, Takraw und Wushu aus Fernost, Schweizer mit Hornussen und vieles mehr…..die ganze Welt war vertreten.
Und mittendrin die Wackenumer mit ihrem „Pickkernsches“. Auch sie hatten ihr Publikum, das sich von den als Bauern gekleideten TSVlern in Joppe oder Schürze die Regeln erklären ließ, um sodann selbst das Schlagbrett in die Hand zu nehmen und mitzuspielen.
Alles in allem war es ein tolles Erlebnis, eine Werbung für den TSV, unsere Heimatgemeinde Wackernheim und für die 8 Teilnehmer/innen bleibt es unvergesslich.“
Bleibt zu hoffen, dass bei einem der künftigen Sportfeste des TSV Wackerrnheim wieder mal „Pickkernsches“ gespielt wird.
Der derzeitige Stand (März 2008) der Abteilung „Breitensport“ innerhalb des TSV Wackernheim sei an dieser Stelle nochmals dargestellt (ÜL jeweils in Klammern):
Abteilungsleiter: Andreas Degen
Gymnastik Frauen (Angela Rotter und Corina Ratzel),
Bewegungsspiele Männer (Heinz Flegler / Betreuer: Georg Speth),
Badminton (vakant),
Volleyball SG mit Heidesheim (Werner Luzius / Ansprechpartner für Wackernheim: Carsten Dengler-Nauth),
Yoga/Bewegungsmeditation (Sonja Simantke und Andrea Wollenberg).
Für die Nutzung der Schulturnhalle gilt es Dank zu sagen der Schulleitung sowie den jeweiligen Hausmeistern der Grundschule Wackernheim, welche die verschiedenen übenden Gruppen immer unterstützt haben.
Danke auch an all die Ungenannten, die als Helferinnen und Helfer oder Unterstützer, meistens eher im Hintergrund aktiv, den Breitensport im TSV Wackernheim erst möglich gemacht haben. Die Geschichte des „Zweiten Weg / Breitensport“ in Wackernheim kann bestimmt als Erfolgsgeschichte bezeichnet werden.
Die Vision des DSB, wie zu Beginn dieser Chronik zitiert, ist in Wackernheim Wirklichkeit geworden – dies wird durch die große Zahl der Sporttreibenden in den vergangenen 4 Jahrzehnten eindrucksvoll belegt.
So sei nun allen diesen Breitensportlern innerhalb des TSV Wackernheim zugerufen: „ Macht weiter so, habt Spaß am Spiel, Freude bei der körperlichen Ertüchtigung und Glück auf für die Zukunft!“
(Redaktionelle Mitarbeit: Ursula Hammer, Friedhelm Anspach, Andreas Degen, Otfried Herrmann, Peter Richter, Georg Speth, Ludwig Vogt aus dem Jahre 2008)