Im Mai 2001 führte die Laienschauspielgruppe des TSV-Wackernheim das erste Mal den „Fröhlichen Weinberg“ in der vereinseigenen Halle auf. Die zunächst 2 geplanten Vorstellungen waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft, sodass am gleichen Wochenende noch eine dritte Vorstellung aufgeführt wurde.
Aufgrund des unerwartet großen Erfolges wurde im Spätsommer des gleichen Jahres eine weitere Freilichtaufführung zum Besten gegeben.

Unter der Regie von Bärbel Anspach, Otfried Herrmann & Friedhelm Anspach und mit Unterstützung durch Frau Heidi Pohl vom Staatstheater Mainz wurde innerhalb von wenigen Monaten das Stück zur Bühnenreife gebracht….
Die Rollen und ihre Darsteller:
Jean Baptiste Gunderloch
Eismayer
Klärchen Gunderloch
Babettchen Eismeyer
Jochen Most
Annemarie Most
Knuzius
Rindsfuss
Vogelsberger
Stenz
Frau Rindsfuss
Fräulein Stenz
Hahnesand
Löbche Bär
Kurrle
Raunz
Bruchmüller
Chinajockel
Stopski
Ulaneschorsch
weitere Veteranen
Mägde
Souffleuse
Friedhelm Anspach
Claus Wolf
Margit Baumann
Bärbel Anspach
Claus-Ulrich Mathes
Angelika Wolf
Dr. Bernd Zimmer
Wolfgang Thomas
Herbert Wolf
Josef Kneip
Zimmer
Katharina Wolf Angela Schubowski
Andreas Berg
Otfried Herrmann
Carsten Dengler
Friedrich Weiand
Christian Wolf
Mario Gierholz
Hans-Georg Nauth
Reinhard Zimmermann
André Thomas, Fabian Anspach
Claudia Kissel, Christine Hassinger, Eva Wolf
Edith Anspach
Das Stück
Die Uraufführung war am 22.12.1922 im Theater am Schiffbauerdamm in Berlin.
Der vitale, verwitwete Weingutsbesitzer, der sich von der Arbeit zurückziehen will, möchte die Hälfte seines Besitzes verkaufen und die andere Hälfte seiner Tochter und deren zukünftigem Ehemann vermachen. Dieses möchte ein arroganter, hochnäsiger Assessor werden.
Der zukünftige Schwiegervater stellt dem Assessor aber eine Aufgabe: Er soll schon vor der Ehe beweisen, dass er in der Lage ist, den Fortbestand der Familie zu sichern.
Die Tochter liebt jedoch einen anderen, einen Rheinschiffer. Ihre Freundin, eine Wirtstochter, ist unsterblich in den Assessor verliebt.
… Angeblich ist es Knuzius gelungen, Gunderlochs Bedingung zu erfüllen. Durch diese List gewinnt Klärchen nur Zeit. Und Knuzius fällt darauf herein.
In der Landskrone sollen nun der glückliche Verkauf und Klärchens Verlobung bekannt gegeben werden. Aber, wie so oft im Leben, kommt es ganz anders…
An einem sonnigen Nachmittag im Herbst des Jahres 1922 trifft sich eine muntere Gesellschaft, um über den Verkauf der Hälfte des Besitzes des Weingutsbesitzers Jean Baptist Gunderloch zu beraten. Man besichtigte die verschiedenen Lagen und gab „fachmännische“ Urteile ab. Mittlerweile ist die ganze Gesellschaft schon etwas müde und auf dem Weg zum Wirtshaus Landskrone. Unterwegs sind die Weinhändler Stenz, Rindsfuß und Vogelsberger, mit Frau Rindsfuß, einer sauertöpfischen Matrone, und Fräulein Stenz, einer albernen Achtzehnjährigen. Mit unterwegs sind die jüdischen Weinreisenden Hahnesand und Löbche Bär, die sich gegenseitig nicht das Schwarze unter den Fingernägeln gönnen, aber immer eng zusammenstehen. In der Gesellschaft fallen der hochnäsige Student Knuzius und der steife Stadtschreiber Kurrle wegen ihrer unpassenden Bekleidung auf. Der mächtige, etwas faßähnliche Jean Baptist Gunderloch geht in der Mitte der Gesellschaft und schwingt große Reden.
Drei Paare finden sich …….. & …….. und …….. & ……..und …….. & ……..!
Knuzius macht intensive Bekanntschaft mit dem Eismayerschen …, und die Sau wird schließlich auch abgestochen.
Das glückliche Ende muß natürlich gebührend begossen werden.
Den Landwirten ging es nach dem Ersten Weltkrieg genauso gut wie nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie konnten sich auf ihre Immobilien stützen. Zu der Zeit war es durchaus üblich, dass sich ein begüterter Landwirt in fortgeschrittenem Alter irgendwo in eine Pension einkaufte, um seinen Besitz oder Teile davon seinen Kindern zu hinterlassen. Kam es zu größeren Verkäufen, waren stets jüdische Händler mit von der Partie. Da sie bekanntlich exzellente Geschäftsleute sind, erhielten sie oft den Zuschlag. Zuckmayer hat nun in seinem Fröhlichen Weinberg nicht die Tatsache aufs Korn genommen, dass der Jude Hahnesand die Hälfte des angebotenen Weingutes kaufen möchte, sondern vielmehr die oft unverschämt werdende Dummheit der übrigen Kaufwilligen. Diese merken zu keinem Zeitpunkt, dass sie mit all ihrer Arroganz den beiden Juden gegenüber die Verhandlungen für die beiden führen. Hahnesand und Löbche Bär brauchen nur abzuwarten, wie die Gespräche ablaufen. Auch am Ende stehen die „großen“ Weinhändler mit leeren Händen da. Gunderloch mit Annemarie, Klärchen mit Jochen, letztendlich auch Knuzius mit Babettchen drehen den Schwätzern eine langen Nase. Löbche Bär, dem jüdischen Weinreisenden, ist der Epilog vorbehalten. Er rettet die Situation, indem er das kostenlose Gelage für die Hochzeitsfeierlichkeiten voll und ganz auszukosten gedenkt. Ein weiterer Grund für die Nazis, das Stück nach 1933 zu verbieten!