Die Posse von Carl Laufs und Wilhelm Jacoby fand ihre Aufführung am 23. – 27.05.2003 durch die Laienschauspielgruppe des TSV 1862 Wackernheim in der vereinseigenen Halle.
Die Story
Philipp Klapproth, Junggeselle, hat sich von
seinem Geschäft zurückgezogen und findet im Jahre 1926 Zeit, in der
Großstadt Berlin allerlei Sensationen nachzujagen, um daheim am
Stammtisch mit seinen Erlebnissen prahlen zu können.Er bietet seinem
Neffen Alfred, der gerade im Begriff ist, sich selbständig zu machen,
an, ihn finanziell zu unterstützen, doch nicht ohne Bedingung.
Als
Gegenleistung soll dieser ihm Zugang zu einer Irrenanstalt verschaffen.
Mit Hilfe seines Freundes, des Malers Robert Wagner, lotst er den
älteren Herrn in die Familienpension Schöller und ‘verkauft‘ Onkel
Philipp die Gäste als Geisteskranke. Die Gruppe der vermeintlichen
Insassen umfasst viele schillernde Charaktere: da ist die penetrant
fragende Schriftstellerin Sofie Malzpichler, der exzentrische
Großwildjäger Fritz Bernhardy, der verbitterte und unehrenhaft
entlassene Major a.D. Gröber sowie Eugen Schöller ein junger Mann mit
großen Schauspielambitionen, der jedoch den Buchstaben ”L” nicht
aussprechen kann und statt dessen „N“ sagt („Ich möchte Otenno sein!“).
Mit dem Wissen, sie alle wären geistig verwirrt, stolpert Onkel
Klapproth von einer Turbulenz in die nächste. Das hat aber fatale
Folgen.
Wieder zuhause angekommen, gerät Philipp Klapproth in große
Not, als die vermeintlichen Geisteskranken auf seinem Landgut wieder
auftauchen.
Wo die Grenze zwischen Normalität
und Wahnsinn verläuft ist lediglich eine Frage der Perspektive. Leicht
und locker gelingt es den Autoren mit dieser Komödie die ganz „normale
Gesellschaft“ als irrwitzig hinzustellen und zu entlarven. Die
Aktualität bleibt für alle Zeiten gegeben.
Der
Schwank der Schwänke entstand 1889. Die Autoren Carl Laufs und Wilhelm
Jacoby sind fast völlig vergessen, kein Schauspielführer, kein Lexikon
gibt Auskunft über sie. Es waren zwei Karnevalisten aus Mainz, Wilhelm
Jacoby geboren 1855 in Mainz, Redakteur, Verfasser von Schwänken und
Possen, starb am Rosenmontag 1925. Carl Laufs, 1858 in Mainz geboren, im
gleichen Karnevalsverein wie Jacoby, Autor von Lustspielen und
Schwänken, starb als reicher Mann 12 Jahre nach der erfolgreichen
Premiere der „Pension Schöller“ in Göttingen (1901).
Hinter den Kulissen
Personen und ihre Darsteller
Emil Pollkoff Kellner Robert Wagner Maler Gröber Major a.D. Sofie Malzpichler Schriftstellerin Philipp Klapproth Fabrikbesitzer Alfred Klapproth dessen Neffe Ida Sprosser Schwester von Klapproth Paula deren Tochter Franziskus deren Sohn Fritz Bernhardy Ludwig Schöller ehemaliger Musikdirektor Amalie Schöller seine Frau Frida Schöller Tochter von Ludwig und Amalie Eugen Schöller Bruder von Ludwig Schöller W. Staudinger Dr. Emanuel Hühnerbrust Schmetterlingskundler Leutnant Wärter | Herbert Wolf Mario Gierholz Otfried Herrmann Angelika Wolf Josef Kneip Andreas Berg Bärbel Anspach Angela Schubowski Andre Thomas Dr. Bernd Zimmer Claus Wolf Dr. Christine Nauth Katharina Wolf Christian Wolf Friedhelm Anspach Wolfgang Thomas Frieder Weiand Martin Kloos |
Regie
Bärbel Anspach, Friedhelm Anspach
mit freundlicher Unterstützung durch Heidi Pohl, Staatstheater Mainz.
Souffleuse
Edith Anspach
Maske
Inge Müller
Technische Realisierung
SIEBEN Elektro-Technik, Inh. Jürgen Graf, Uli Mathes, Volker Mitz, Simon Schwerdt, Wolfgang Thomas
Wir bedanken uns beim MGV 1888 Wackernheim für die Ausleihe der Kulisse.